Zinnmedaille auf die Taufe des Kronprinzen Ludwig von 1845
Münzstätte:
München
Beteiligte:
Thomas Birnböck (Medailleur)
Vorderseite (Bild):
Taufszene, darunter zwei Signaturen. Im Abschnitt Schrift.
Vorderseite (Legende):
ANDENKEN
Rückseite (Bild):
Siebenzeilige Schrift.
Rückseite (Legende):
D. TAUFE S. K. HOH. D. PRINZ OTTO. LUDWIG. FRIEDRICH. WILHELM VON BAYERN. GEB. D. 25 AUG. 1845.
Erläuterungen:
König Ludwig II., der 1864 seinem früh verstorbenen Vater nachfolgte, war wohl die schillerndste Persönlichkeit auf dem bayerischen Königsthron. Für diese Einschätzung ist jedoch nicht sein eher zurückhaltendes Regierungshandeln verantwortlich, sondern seine großen und äußerst kostspieligen Bauprojekte. Zu diesen Bauprojekten zählen u.a. die Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, die den Staatshaushalt Bayerns auf das Äußerste strapazieren sollten. Auch die Förderung der Kunst Richard Wagners ließ sich der König viel Geld kosten. Zum Mythos wurde er jedoch erst durch seinen frühen Tod im Starnberger See, nur wenige Tage nach dem er durch die Regierung entmündigt worden war. Die größte politische Bedeutung sollte sein formaler Beitrag zur Gründung des Deutschen Reichs 1871 sein, da er es war, der in einem Brief König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone antrug. Diese Medaille wurde 1845 zur Erinnerung an die Taufe Ludwigs als Kronzprinz von Bayern herausgegeben. Solche Taufmedaillen waren auch im 19. Jahrhundert noch sehr verbreitet. Allerdings handelt es sich wohl eher um eine private als eine offizielle Ausgabe, da die Ausführung in Zinn erfolgte und keiner der Hofmedailleure an der Ausfertigung beteiligt war.
Schlagwörter:
Taufe
Material:
Metalle > Zinn
Technik:
geprägt
Maße:
Durchmesser: 29,9 mm Gewicht: 8,34 g Stempelstellung: 1 h
29.9
Literatur:
Standardzitierwerk: J. P. Beierlein, „Von der Regierung Karl Albert VII. bis zur Gegenwart ; mit 7 Taf. i. Kupferdruck, 1 Doppeltaf. i. Zinkographie u. vielen Zeichnungen i. Texte. Die Medaillen und Münzen des Gesammthauses Wittelsbach ; Bd. 1“. Straub, München, 1901. Seite/Nr.: 2932