Links oben, grau: "SERIE A", darunter, violett: "1/4 DOLLAR"; auf violettem Grund: oben zentriert im Rahmen: "NOTGELDSCHEIN DER STADT KIEL (WERTBESTÄNDIG)", darunter: "über 1/4 DOLLAR Nordamerikanischer Währung = 1,05 GOLDMARK", darunter, zentriert, violett: "Ausgegeben mit Genehmigung des Reichsministers der Finanzen und gedeckt durch Hinterlegung wertbeständiger Anleihe des Deutschen Reiches. Die Stadt Kiel verpflichtet sich, diesen Schein gemäß umstehenden Bedingungen einzulösen. KIEL, DEN 1. NOVEMBER 1923."; darunter handschriftliche Faksimile-Unterschriften: "Lueken Dr. Gradenwitz Spiegel Nehve", darunter: "Oberbürgerm. Bürgerm. Stadtv.=Vorst. Stellv. Stadtv.=Vorst."; in allen Ecken jeweils: 1/10"; rechts oben grüner Stempel: "103298".
Rückseite (Legende):
Mittig in violettem Rahmen, violett: "Dieser Schein wird von der Stadthauptkasse in Kiel binnen Monatsfrist nach Aufruf in Schatzanweisungen der wertbeständigen Anleihe des Deutschen Reiches (Reichsgoldanleihe) umgetauscht oder durch Zahlung eines gleichwertigen Barbetrages eingelöst."; in allen Ecken, violett: "1/4"; rechts außerhalb des Rahmens, violett: "1/4 DOLLAR".
Erläuterungen:
Notgeldperiode: Wertbeständiges Notgeld.
Mit der Ausgabe von Feingoldgutscheinen über 0,3765 g Feingold entsprechend einem Viertel des US-Dollars begann die Landesbank Schleswig-Holstein in Kiel am 31. August 1923. Erst am 23. Oktober 1923 gestattete ein Erlass der Reichsregierung die Ausgabe von wertbeständigem Notgeld unter vielen Auflagen, um der sich immer rascher drehenden Preisspirale der Hyperinflation entgegenzuwirken. Mit der Einführung der Rentenmark (1 Billion Mark gleich 1 Rentenmark) wurde das wertbeständige Notgeld nach und nach überflüssig und die Inflation gestoppt.
Die städtischen Akten der Stadt Kiel über das wertbeständige Notgeld sind nur sehr unvollständig, so lässt sich beispielsweise das genaue Ausgabedatum nicht mehr ermitteln.
Am 10. November 1923 beklagte Stadtrat Laß in den "Kieler Neuesten Nachrichten", dass wertbeständiges Notgeld gehamstert werde.
Schlagwörter:
Notgeld
Zahlungsverkehr
Mangel
Gutschein
Dollar
Hyperinflation
Material:
Nichtmetalle > Papier
Herstellungstechnik:
Buchdruck
Lithografie
farbig
Wasserzeichen:
Naumann-Radmuster
Maße:
Höhe: 66 mm Breite: 131 mm
66
Erwerbungsdatum:
August 2005
Sammlung:
Sammlung Dr. Rasmussen
Literatur:
Literatur zum Typ: Lindman/Stolzenberg/Kirstein: Das Papiergeld von Schleswig-Holstein 1812-2002 (2006), S. 171 (Katalognr.: K066).