Wallfahrts- und Schutzmedaille auf die Pestheiligen St. Sebastian und St. Rochus des Spitals am Gasteig in München
Vorderseite (Bild):
Ein hohes, T-förmiges Kreuz um welches sich eine Schlange windet, davor steht Moses, mit einem Stab auf die Schlange und mit der Rechten auf drei am Boden liegende, nackte tote Menschen deutend. Außen Schrift (Zachariassegen).
Vorderseite (Legende):
Z D I A B I Z S A B Z H G F B F R S
Rückseite (Bild):
Links der Heilige Sebastian, rechts der Heilige Rochus stehend, dazwischen Bedendiktusschild, darüber strahlendes, göttliches Dreieck mit der hebräischen Inschrift JAHWE. Außen Schrift.
Rückseite (Legende):
S SEBASTIANE O P N - S ROCHE O P N
Erläuterungen:
Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Die vorliegende Medaille diente vor allem dem Schutz des Trägers vor der, während des Dreißigjährigen Krieges und besonders 1634 in München grassierenden Pest. Auf dem Gasteigberg, damals vor den Toren der Stadt, wurden die Kranken in einem hier seit dem 13. Jahrhundert bestehenden Haus für unheilbar Kranke untergebracht.
Schlagwörter:
Epidemie
Dreißigjähriger Krieg
Pest
Hospital
Heiliger
Wallfahrtsmedaille
Wallfahrt
Material:
Metalle > Silber
Technik:
gefasst
Löten
vergoldet
gegossen
Maße:
Höhe: 59,1 mm Breite: 46,8 mm Gewicht: 16,47 g Stempelstellung: 12 h
59.1
Literatur:
Standardzitierwerk: J. P. Beierlein, „Münzen bayerischer Klöster, Kirchen, Wallfahrtsorte und anderer geistlicher Institute : zweite Lieferung“. Sonderdr, 1867. Seite/Nr.: 51