Gebäude mit zwei Rundbogenfenstern, im Feld Schrift.
Rückseite (Legende):
ITMNSO[…]
Erläuterungen:
Dieser Salzburger Pfennig wurde unter dem Erzbischof Thiemo geprägt. Dieser Erzbischof wird in der katholischen Kirche als Seliger verehrt, weil er 1101/2 auf dem Kreuzzug das Martyrium erlitt. Laut der mittelalterlichen Heiligenlegende sollen ihm der Darm aus dem aus dem geöffneten Bauch gezogen worden sein. Dieser Münztyp war bisher aus Funden in Schweden und in Kärnten bekannt und ist nur erstmals auch in einem bayerischen Fund sicher belegt. Lange Zeit war dieser Münztyp nicht sicher einem bestimmten Erzbischof zuweisbar. Dies änderte sich erst durch das Auftreten eines Exemplars mit erkennbarer Vorderseitenlegende. Diese nannte den Erzbischof Thiemo und ermöglichte dadurch die Zuweisung. Durch den Nachweis innerhalb eines großen Münzfundes sind solche Münztypen besser datier- und zuweisbar und sie ermöglichen in der Fundgesamtheit auch noch weitergehende Erkenntnisse, die ansonsten für die Forschung verloren wären. Der Fund von Obing ist in seiner Gesamtheit als bewegliches Bodendenkmal unter folgender Nummer eingetragen: D-1-7835-0598(Nr.123).
Schlagwörter:
Dom
Märtyrer
Pfennig
Material:
Metalle > Silber
Technik:
geprägt
Maße:
Durchmesser: 20,0 mm Gewicht: 1,07 g Stempelstellung: 12 h
Literatur zum Typ: Andrea Luegmeyer, Neues zur Salzburger Münzprägung im späten 11. Jahrhundert. In: MÖNG 34, 1994, S. 91-97 Seite/Nr.: 5
Literatur zum Stück: Alexandra Hylla, Der Fund von Obing, München (in Vorbereitung). Seite/Nr.: 26
Standardzitierwerk: B. Koch, „Mittelalter. Corpus nummorum Austriacorum / (CNA); nach dem Werk V. Miller zu Aichholz - A. Loehr - E. Holzmair: Österreichische Münzprägungen 1519 - 1938 ; 1“. Wien, 1994. Seite/Nr.: A28